Almost 5 AM

Solo Marimba
von Julie Spencer
Im Sommer 1987 hörte ich eines Morgens einen Chor von Vögeln in Paris vor dem Fenster der Wohnung, um beinahe fünf Uhr morgens. Es war ein Erlebnis aus Einfachheit und Schönheit, das diese Musik inspirierte.
Dieses Stück ist für 2 Schlegel geschrieben. Es erfordert eine Spieltechnik, die ich als Studentin an der Eastman School of Music entwickelte. Ich nenne sie die entspannte Konzentrationstechnik.
Spieldauer: 7-8 Minuten
Ask

Solo Vibraphon
von Julie Spencer
„Ask” ist im Sommer 1991 geschrieben worden, in einem großen Raum am California Institute of the Arts. Es wurde der Titel der ersten CD, die im folgenden Jahr entstand. „Ask” erinnert mich daran, mich zu fragen, wer ich wirklich sein will, und darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Die Akkorde aus Dissonanz und Harmonie drücken die Spannung zwischen Wunsch, Annahme, Erwartungen und Loslassen aus.
Spieldauer: 3-4 Minuten
Before the Beginning

Solo Marimba
von Julie Spencer
„Before the Beginning” komponierte ich während der Zeit eines Neubeginns. Ich hatte gerade angefangen, Tabla, westafrikanische Perkussion, Jazz und Improvisation am CalArts in Los Angeles zu studieren. Eines Tages ging ich an die Marimba zurück um dieses Stück für das Konzert eines Studenten zu schreiben. Es war eine heilsame Erfahrung. Die friedliche Intensität von "Before the Beginning" brachte mich dazu, über ein Zentrum inmitten all dieser Veränderungen nachzudenken. Kurz danach nahm ich „Before the Beginning" im Tonstudio des späten französischen Filmkomponisten Michel Colombier auf. Dieses war seine Lieblingskomposition von mir.
Spieldauer: 4 Minuten
Before the Beginning

Marimba Quartett
von Julie Spencer
Bearbeitung für Marimba Quartett.
Spieldauer: 4 Minuten
Brothers in Peace

Solo Marimba
von Julie Spencer
Brothers in Peace wurde in Erinnerung an Martin Luther King, Jr., und Mahatma Gandhi komponiert.
Diese zwei Männer aus unterschiedlichen religiösen Hintergründen dienten bis zum Ende ihres Lebens demselben Ziel - der Ermöglichung sozialer, politischer, ökonomischer und persönlicher Freiheit für alle Individuen in ihren jeweiligen Gesellschaften. Beide wurden durch Gewehrschüsse getötet. Das Stück endet mit dem Echo der Schüsse, die aber nicht ihre Vision beenden konnten. Brothers in Peace wurde für Nancy Zeltsman geschrieben und von ihr uraufgeführt.
Spieldauer: ca. 10 Minuten
Chelsea Window

Solo Marimba
von Julie Spencer
Chelsea Window schrieb ich nach einem Aufenthalt im Chelsea Hotel von New York City, das eine lange und interessante Geschichte hat. Während ich am Fenster stand bemerkte ich die Stille, so viele Stockwerke über den von Autos gefüllten Straßen. Ich sah über die Dächer, die in der Spätnachmittagssonne schimmerten. So viele Leute waren da, und doch war es so still. Die Empfangshalle voller Gesichter und Sprachen in den Spiegeln - ein Panorama der Welt. Es war eine surreale Erfahrung: Der Kontrast zwischen dem Alten, Ruhigen, Majestätischen in der Architektur und die interkulturelle Vielfalt des modernen, urbanen Chelsea. Die Musik reflektiert die innere Spannung dieser Erfahrung durch die Gegenüberstellung verzögerter Auflösungen in den Jazz Harmonien und lateinamerikanischen Rhythmen.
Spieldauer: 4 Minuten
Color Suite
Neu veröffentlicht 03/2012

Solo Marimba
von Julie Spencer
Color Suite komponierte ich, als ich am Anfang der Entwicklung meiner Spieltechnik für vier Schlegel stand. Die fünf Sätze trainieren gleich einer Etude jeweils unterschiedliche Aspekte der Unabhängigkeit der einzelnen Schlegel.
Spieldauer: 14 Minuten
Elim

Solo Marimba
von Julie Spencer
Als der Studioperkussionist, Jazz Vibraphonist und Komponist Emil Richards mir seine neu kreierten Schlegel zeigte, erklärte er mir, dass ein „Slap Mallet” schon vor Jahrzehnten benutzt wurde und dass der „Rattle Mallet” der westlichen Marimba wieder einen Weltmusikklang zurückgeben könnte. Er nahm die Schlegel und improvisierte für einen Moment auf der Marimba dort in seinem Studio, mit den für ihn typischen ungeraden Metren, seinem bitonalen, feurigen Ausdruck und sagte, er hätte gerne ein Stück in diesem Stil dafür - Jazz und Weltmusik zusammen. Ich ging nach Hause und begann sofort, das Anfangsthema für „Elim” zu schreiben. Ich spielte es zuerst für Solo Marimba anläßlich der Percussive Arts Society International Convention in Atlanta, Georgia, 1994. Der Titel ist ein Anagramm seines Namens, aber Elim ist auch ein Ort in der biblischen Geschichte von Moses, an dem das Volk mitten in der Wüste eine Oase fand.
Spieldauer: 16-17 Minuten
Everybody Talk About Freedom

Rap Song for Marimba
von Julie Spencer
Everybody Talk About Freedom ist eine Auftragskomposition der kanadischen Perkussionistin Beverley Johnston für präparierte Marimba und gesprochenen Text. Aluminiumfolienstreifen bedecken die Klangstäbe der Marimba und erzeugen einen Sound, der an eine verzerrte elektrische Gitarre erinnert. Der Text spricht von politischer und persönlicher Freiheit aus der Sicht mutiger Menschen, die für ihre Rechte Opfer erbringen
Spieldauer: ca. 6 Minuten
Glowing Horizon at Dawn

Solo Marimba
von Julie Spencer
„Glowing Horizon at Dawn“ ist die Geschichte des Wartens auf den Sonnenaufgang in der Dunkelheit. Der Schluss nimmt die Freude über das Licht vorweg, im Vertrauen, dass es bereits da ist. Ich denke an das Motiv in Wim Wenders’ Film ‚Der Himmel über Berlin’ von Engeln auf der Erde, die beim Sonnenaufgang innehalten. Es ist ein friedvolles Bild von Demut und Liebe.
Spieldauer: 11-12 Minuten
Gomer in the Desert

Solo Marimba
von Julie Spencer
“Gomer in the Desert” schrieb ich vor einem großen Fenster an ein paar sonnigen Tagen in der Wüste Südkaliforniens, während das Licht über die Marimba strömte. Der Titel stammt aus dem Buch in der Bibel, das von dem Propheten Hosea und seiner Frau Gomer handelt. Die Geschichte ist eine Mahnung, mehr Glück in weniger Dingen zu finden. Der mit dem Bogen gestrichene Gong repräsentiert den Eindruck der Stimme Gottes in der Wüste, die uns ruft, die Wunder um uns herum zu erkennen.
Spieldauer: ca. 6 Minuten
Ice Cream

Solo Marimba
von Julie Spencer
„Ice Cream„ ist eine Metapher für das Wunderbare des Kind-seins, die Begeisterung anstrengungsloser Konzentration, die Erfahrung des Lachens und den Geschmack der Freude an einfachen Momenten, die mit der Schönheit zeitloser Freiheit erfüllt sind.
Spieldauer: 2 Minuten
If You Don't

Stimme, Marimba, Vibraphon
von Julie Spencer
"If You Don’t" ist eine Art mittelalterlich-postmoderner Gesang. Reine Stimmen, die in sporadischen Akkordformationen improvisiert werden, erheben sich über der Textur wasserähnlicher Klänge, die aus den Marimbas strömen, mit dem besonderen Klangeffekt einer handvoll Schlegeln, die hin und her über das Holz gerollt werden. Melancholische Zwischenrufe des Vibraphons schaffen die Illusion der Ausweitung von Raum und Zeit. Das Stück verbreitet die Atmosphäre intensiver spiritueller Sehnsucht und Versöhnung.
Das Stück wurde 1988 geschrieben und am California Institute of the Arts 1989 uraufgeführt. Es ist auf der CD “Lost & Found” zu hören.
Spieldauer: ca. 4 Minuten
Peace of Mind

Marimba und Klavier
von Julie Spencer
"Peace of Mind" wurde in Tokio für anläßlich des Japan Percussion Society Festival 2004 uraufgeführt. Das Werk für Marimba und Klavier ist eine Klangcollage aus transparenten Schichten. Fallende lineare Konstruktionen wechseln sich mit rhythmischen Mustern in ungeraden Metren ab. Die verwobenen Texturen verflüchtigen sich und bauen sich dann von neuem wieder auf, einmal in einem doppelten Tempo ausdrucksstarker Entschlossenheit, dann wieder in einem normalen Tempo innerer Reflektion.
Das Stück ist meinem Vater gewidmet, der 1993 verstarb, und ist eine Mahnung daran, offen zu bleiben für Erfahrungen tiefer Traurigkeit auf dem Weg der Entdeckung von Gelassenheit.
Spieldauer: 5-6 Minuten
Pink Elisa Spring

Solo Marimba
von Julie Spencer
Pink Elisa Spring wurde inspiriert von einem Abend mit Freunden in Los Angeles, die mich in meinem Musikstudio besuchten. Das kleine fünfjährige Mädchen der Familie tanzte leichtfüßig durch den großen Raum, zwischen all den Instrumenten herum und fand eine rosafarbenes Flutlichtfolie auf dem Boden. Sie hielt die Folie vor ihr Gesicht, schaute damit in die Deckenbeleuchtung und lächelte entzückt, während die Welt sich rosa färbte. Nach diesem wunderbaren Moment gab ich dem Stück, an dem ich bereits für eine Weile gearbeitet hatte, den Namen des Mädchens, Elisa. Es war ein wunderbarer Frühlingsabend 1989.
Spieldauer: 5 Minuten
The Unbook

Jazz Ensembles
von Gernot Blume & Julie Spencer
"The Unbook" ist eine Sammlung kurzer Kompositionen für improvisierende Musiker. Die Stücke können in unterschiedlichster Instrumentierung gespielt werden.
Einige Stücke haben eine Klavierstimme oder getrennte Zweitstimmen, andere konzentrieren sich eher auf die Idee eines Klangbilds als auf ein normales Melodieformat. Viele sind für Improvisation jenseits der Normen der Jazztradition komponiert, während andere als "standard lead sheets" konzipiert sind. Wiederum andere Stücke können als komplett durchkomponierte Miniaturen gespielt werden oder können als Suiten oder Medleys zusammengefügt werden. Musiker, die mit unterschiedlichen Improvisationstechniken arbeiten, oder in verschiedenen Traditionen der Improvisation zuhause sind, finden in diesem Buch vielseitiges Kompositionsmaterial, um ihr improvisiertes Spiel zu umrahmen, zu strukturieren oder zu lenken.
Tranquility

Solo Vibraphon
von Julie Spencer
Tranquility ist eine Auftragsarbeit für Kurt Gartner.
Tranquility ist ein Wort, das ich als Kind von den ersten Mondexpeditionen lernte, im Zusammenhang mit „Tranquility Base”. Das Wort hat eine wunderbare, transzendente Qualität und reflektiert für mich die spirituelle Erfahrung innerer Gelassenheit.
Tree Song

Zwei Marimbas
von Julie Spencer
„Tree Song for Two Marimbas” ist von Jazzharmonien und afrikanischen 12/8tel Rhythmen beeinflusst. Die Marimbas erinnern an Vogelrufe im Wald zu unterschiedlichen Tageszeiten, während die Bäume dem wechselnden Wind und dem Regen antworten.
„Tree Song for Two Marimbas” ist Gordon Stout gewidmet und wurde als Variation von Themen eines älteren Duetts für Flöte und Marimba komponiert, das Vicki P. Jenks in Auftrag gegeben hatte.
Spieldauer: ca. 9 Minuten
Tree Song

Marimba & Klavier
von Julie Spencer
Die Version für Marimba und Klavier lebt von der Unterschiedlichkeit der Klangfarben beider Instrumente.
Spieldauer: ca. 9 Minuten
Tribeca Sunflower

Solo Marimba
von Julie Spencer
Eines nachmittags in Tribeca, einer kleinen Ecke in New York City, in der strahlend gelbe Sonnenblumen im Sommer vor einer großen, silbrigen Skulptur einer Sonnenblume gepflanzt waren, dachte ich nach über die Unterschiede zwischen der lebendigen Kunst der Natur und der Wiedergabe dieser Naturskulptur durch einen Künstler, während ich gegenüber in einem Cafe saß.
Die Komposition, die sich daraus ergab, webt statische Melodien (die Skulptur) und verschnörkelte Rhythmen (die lebenden Sonnenblumen) ineinander. Ich taufte das Stück Tribeca Sunflower, weil Tribeca selbst ein zusammengesetztes Wort aus Straßennamen ist, die auf diesem ruhigen, dreieckigen Platz im Herzen von New York City zusammentreffen.
Tribeca ist für Schlegel geschrieben, die ich konstruierte, und die nun von Mike Balter Mallets produziert werden: die Julie Spencer Tribeca Mallets.
Spieldauer: 5-6 Minuten
Tribeca Sunflower

Marimba Quartett und Perkussion
von Julie Spencer
Die Bearbeitung für Marimba Quartett und Perkussion wurde zuerst 1996 für das Label Equilibrium aufgenommen, mit Musikern des Percussion Ensembles der University of Michigan unter der Leitung von Michael Udow.
Spieldauer: 10-11 Minuten
Waterfalls

Solo Marimba
von Julie Spencer
Waterfalls war ursprünglich eine Auftragsarbeit der Japan Percussion Society.
Die Klangbilder übersetzen die Bewegung des stürzenden Wassers in Töne.
Waterfalls wurde für die CD "Ecstatic Sunlight" aufgenommen.
Spieldauer: ca. 10 Minuten
Waterfalls

Marimba und Orchester
von Julie Spencer
Das Konzert in einem Satz für Marimba und Orchester wurde in Warschau, Polen, in 2006, bei dem Crossdrumming Festival uraufgeführt.
Spiedauer: 15-17 Minuten
Waterfalls

Marimba und Piano
von Julie Spencer
Klavierauszug der Orchesterpartitur, der auch als eigenständige Version aufgeführt werden kann.
Waterfalls

Marimba und Perkussion
von Julie Spencer
Die ursprüngliche Verison von "Waterfalls", die als Konzert für Marimba und sechs Perkussionisten in Tokio, Nagoya und Osaka bei den Konzerten des 2004 Japan Percussion Festivals uraufgeführt wurde.
Spieldauer: ca. 12 Minuten
White Squirrel

Solo Marimba
von Julie Spencer
White Squirrel ist ein metaphorischer Titel, das erste Selbstportrait, das ich für Marimba schrieb. Bis 1987 hatte ich nur die hellbraunen Eichhörnchen meiner Heimat in Indiana gesehen. Aber als ich das erste weiße Eichhörnchen in Brooklyn sah, war mir, als ob ich einen anderen Teil von mir selbst sähe, den ich glaubte zu kennen, aber doch nicht kannte. Was ich von dieser Erfahrung mitnahm, war, versuchen zu wollen, die Dinge immer wieder mit neuen Augen zu betrachten. Als ich wieder nach Hause kam erlaubte ich mir, alles, was herauskommen wollte aufzuschreiben, aus gleich welcher Quelle in mir, aus der heraus die Musik fließen wollte. Tatsächlich war die Musik anders als das, was ich vorher getan hatte: eine Mischung aus Jazzharmonien und synkopierten, wiederkehrenden Themen über sich verschiebenden tonalen Zentren.
Spieldauer: 4 Minuten
Wild Heron

Solo Marimba
von Julie Spencer
Mit seinen Jazzharmonien und seinem Swing Feel ist „Wild Heron“ ein energisch rhythmisches Stück mit anmutigen Melodielinien und satten Akkorden, welche in schnell wechselnden Metren Anspielungen auf den Blues verarbeiten. Das Stück wurde von einer Reise mit dem Shinkansen Zug zwischen Tokyo und Nagoya in Japan inspiriert, und dem starken Kontrast zwischen der Beschleunigung der Maschine und der Friedlichkeit der Natur draußen. „Wild Heron“ ist gleichsam das Bild einer Bewegung von etwas Bemerkenswertem, das wir wahrnehmen, während wir auf dem Weg anderswohin sind.
Spieldauer: 4 Minuten